Dr. Anja Christinck ist selbständig als Agrarsozialwissenschaftlerin tätig. Nach einem überwiegend naturwissenschaftlich ausgerichteten Studium und einigen Jahren der Berufspraxis promovierte sie 2002 am Fachgebiet Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre an der Universität Hohenheim über ein Projekt zur Hirsezüchtung in Rajasthan/Indien. Diese Arbeit erforderte eine enge Zusammenarbeit mit Pflanzenzüchtern, Genbankspezialisten, Populationsgenetikern, NGO-Vertretern sowie Bäuerinnen und Bauern.
Seit über 15 Jahren liegt ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin, Dozentin und Autorin bzw. Herausgeberin von wissenschaftlichen Büchern und Schriften auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung, Analyse und Weiterentwicklung von Saatgutsystemen und der Erhaltung lokaler Agrobiodiversität. Zusammen mit Pflanzenzüchtern und Populationsgenetikern von der Universität Hohenheim, bei ICRISAT und CIRAD entstanden Publikationen über Methoden der Prioritätensetzung in Pflanzenzüchtungsprogrammen und Züchtung relevanter Sorten für marginale Standorte. Eine Besonderheit ist, dass in dieser Arbeit naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Methoden und Sichtweisen
zusammengeführt wurden. Durch regelmäßige Zusammenarbeit mit der GTZ, InWEnt, ICRISAT und diversen NGOs sind die so entstandenen methodischen und analytischen Ansätze immer wieder auch im Hinblick auf ihre Relevanz für die Entwicklungszusammenarbeit diskutiert und weiterentwickelt worden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Förderung von Austausch und Dialog zwischen Menschen mit unterschiedlichem fachlichem und kulturellen „background“ über relevante Ziele und Handlungsmöglichkeiten im Themenfeld Pflanzenzüchtung, Saatgut, Biodiversität und Ernährungssicherheit. Dies geschieht beispielsweise durch konzeptionelle und methodische Vorarbeiten zu internationalen Fachtagungen und Konferenzen.
Weitere Informationen unter www.seed4change.de