Zur Person:
Eckhard Reiners -
Richtlinien und Qualitätssicherung
Erzeugung, Bioland e.V.
Bioland e.V.
Geboren 1954 in St.Tönis am Niederrhein; Studium der Fachrichtung Gartenbau an der Fachhochschule Osnabrück. Von 1985 bis 1997 tätig als Berater für biologischen
Gemüsebau beim Bioland-Landesverband Nordrhein-Westfalen; seit 1998 Leiter des Ressort Landbau des Bioland e.V., heute
Bereich "Richtlinien und Qualitätssicherung Erzeugung" des Bioland e.V.; Von 1991 bis 2000 Mitglied in der AGÖL Prüfstelle, 1995 bis 2000 Mitglied in der AGÖL Rahmenrichtlinienkommission Erzeugung, von 1997 bis 2008 Mitglied des Standards Committee der IFOAM (International Federation of
Organic Agriculture Movements).
Zur Veranstaltung:
Workshop Donnerstag den 3. Dezember:
„Wie organisieren wir eine unabhängige Ökozucht?“
Der Begriff „Ökozucht“ beinhaltet verschiedene Aspekte:
- „Ökozucht“ als eine Methode, wie ein Bio-Züchtungsprozess erfolgt.
Hierzu ist es notwendig, sich auf zulässige Methoden und Techniken zu verständigen bzw. unzulässige auszuschließen. Diese Diskussion erfolgt auf nationaler (Biolandbauverbände, Netzwerke) und internationaler (z.B. Vereinigung ECO PB, IFOAM) Ebene. Ziel ist es, Richtlinien für die Biozüchtung festzulegen, um Züchtungsprozesse und die daraus entstehende Sorten bio-zertifizieren zu können.
- „Ökozucht“ als Vorgabe für Zuchtziele
Im System Bioanbau werden Sorteneigenschaften anders gewichtet als im konventionellen Anbau. Wichtig sind Resistenzen und Toleranzen gegen Krankheiten und Schädlinge.
Gewünscht wird auch eine befriedigende Ertragsbildung ohne hohe Düngerzufuhren, d.h. ein gutes Nährstoffaneignungsvermögen. Bezüglich der Unkrautkonkurrenz ist die zügige Jugendentwicklung und schneller Bestandsschluss bzw. Beschattung wichtig. Hohe Gehalte an Wertgebenden Inhaltsstoffen im Erntegut und guter Geschmack werden angestrebt.
- „Ökozucht“ als Organisation der Züchtung
Aus der Praxis der Biogärtner und –Landwirte kommen interessante Impulse zur Entwicklung neuer, auch regional angepasster Sorten. Es ist sehr sinnvoll, diesen Initiativen Unterstützung zu geben. Aber auch dort, wo etablierte Zuchtunternehmen Interesse an der ‚Ökozüchtung’ oder zumindest für eine ‚Züchtung für den biologischen Anbau’ zeigen, sollen die Beteiligten kooperativ zusammen wirken. In diesem Teil des Workshops wird ein Impuls aus Sicht des Gemüsebaus gegeben. Mit den Teilnehmern werden die hier skizzierten Aspekte diskutiert und ein Bild für die Organisation der Ökozüchtung entwickelt.