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Alternative Absatzwege für Ökobetriebe

Der Ökolandbau ist längst keine Nischenerscheinung mehr. Durch politische Unterstützung und ein wachsendes Bewusstsein in der Bevölkerung haben wir es mittlerweile mit einer schnell wachsenden Branche zu tun. Dieser sogenannte „Bioboom“ des letzten Jahrzehnts hat den Ökolandbau verändert: Der zunehmende Einstieg des Lebensmitteleinzelhandels ins Ökogeschäft bot vielen Bauern erstmals die Gelegenheit, einen Großteil ihrer Erzeugnisse als Ökoprodukte zu vermarkten.
Doch zeigen sich auch problematische Seiten: Der Ökolebensmittelmarkt wird zunehmend zu einem harten Konkurrenzgeschäft. Der Kampf um Anteile daran übt auf die Bauern vermehrt Einflüsse aus, die denen in der konventionellen Landwirtschaft gleichen: der Preiskampf führt zu Preisdruck bei den Erzeugern und die Prozessqualität ist oftmals nicht mehr so entscheidend, solange die Ökorichtlinien eingehalten werden und die Produktqualität stimmt.

Diese und andere unter dem Stichwort „Konventionalisierung im Ökolandbau“ diskutierten Phänomene haben unterschiedliche Folgen. Einige Höfe reagieren mit Wachstum und Effizienzsteigerung, erfüllen aber nur noch die gesetzlich vorgegeben Minimalanforderungen an den Ökolandbau. Andere erschließen sich alternative Absatzwege und hoffen so wirtschaftlich arbeiten zu können, ohne den Raum für die Verwirklichung ihrer Überzeugungen einschränken zu müssen.

Dem letzteren Weg möchten wir uns mit unserer 18. Witzenhäuser Konferenz widmen, indem wir „Alternative Absatzwege“ vorstellen und zur Diskussion über die aktuelle Situation im Ökolandbau anregen wollen.
Wir wünschen Ihnen eine Woche voll interessanter Anregungen und spannender Diskussionen.