Zur Person:
 
Ronald Heusschen hat Freizeitsoziologie und Pädagogik an der Hochschule studiert.  Er hat sich weitergebildet in den Bereichen Psychosynthese, Selbstkonfrontationsmethode und dialogisches Selbst.

Er ist einer der Initiatoren der Bauernhofschule und ist Berater für die teilnehmenden Bauern / Bäuerinnen und Lehrer / Lehrerinnen. Die Bauernhofschule ist eine der  erfolgreichsten Programme zum Lernort Bauernhof in den Niederlanden. 


Die Stiftung Bauernhofschule untersucht dieses Jahr  die (Lern-) Erfahrungen von Kindern auf den verschiedenen Bauernhofschulen.  Die Publikation wird  im Frühling 2012 erwartet.

Ronald arbeitet  seit fast 20 Jahren als selbstständiger Trainer, Coach und Berater.  Er beschäftigt  sich unter anderen mit:
-Laufbahn- und Lebenslaufberatung.   
-Mediation/ Konfliktmanagement mit Gruppen,  mit Organisationen und ihren Klienten, mit Nachbarn.
-Training für Kommunikationsthemen als Trainingsleiter oder  Trainingsakteur.
-Beratung von Landwirten im Bezug auf die soziale Landwirtschaft und Lernen am Bauernhof.  

Er ist verheiratet mit Evelyne und hat zwei Töchter, Merle und Vera. In der Freizeit beschäftigt er sich mit seiner Familie und seinen  Freunden, betreibt Tai Chi und Chi Kung und besucht spirituelle Kraftorte.  Er liebt Filme und Tanz.

 

Vortrag:
"Lernen auf dem Hof - mit Herz, Hand und Köpfchen?!"

Langsam Lernen (slow education): ganzheitlich und nachhaltig
Wenn wir  von dem Lernort Bauernhof reden, vom Lernen mit Herz, Hand und Kopf dann finden wir die  Wurzeln des Lernens auf dem Hof in der Reformpädagogik aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts. Die zentralen Begriffe der Reformpädagogik bilden das Erlebnis, den Augenblick, die Unmittelbarkeit, die Gemeinschaft, die Natur, die Echtheit und die Einfachheit. Hinzu kommt, dass Kinder Zeit brauchen zum wirklichem Lernen. Ganzheitlich Lernen, mit Herz Hand und Kopf ist noch immer aktuell! Lernen auf dem Hof bietet gerade in dieser Zeit ein Gegengewicht für die Turbotendenzen und die Fragmentierung im Unterricht. Also deshalb gibt es das Ausrufezeichen im Titel meines Vortrages.

Mehrfache Intelligenz
Weshalb dann das Fragezeichen im Titel meines Vortrages? Lernen mit Herz, Hand und Kopf deutet auf eine affektive, eine verhaltensorientierte und eine kognitive Dimension des Lernens. Es deutet  auch  auf 3 unterschiedliche Lernstile.  Aber es gibt mehrere Lernstile. Howard Gardner, ein amerikanischer Psychologe definiert 8 Intelligenzen.  Er fordert neue Lernwege, die den anderen Formen der Intelligenz Rechnung tragen: Nicht nur Worte und Zahlen, sondern auch Bilder, Musik,  Selbst-Reflexion sowie physische und soziale Erfahrungen und der Umgang mit der Natur stellen Quellen des Lernens dar, die Schulen nutzen sollten.  Also ist die Theorie der mehrfachen Intelligenz eine wesentliche Erweiterung für das Lernen mit Herz , Hand und Kopf.

Die Bauernhofschule in den Niederlanden
Die Bauernhofschule ist ein erfolgreiches Bildungskonzept für das Lernen auf dem Hof. Wesentlich ist das Lernen durch Tun. Die Kinder beschäftigen sich mit landwirtschaftlichen Tätigkeiten im Stall und im Garten und sie reflektieren  auf ihre Arbeit und Erfahrungen. Wir sagen: in der Reflexion wird das Lernen geerntet. Die Reflexion wechselt während des Tages auf dem Bauernhof und in der Schule und während des Jahres.
Es gibt 2 Leitmotive im Leben jedes Menschen: Das Streben nach Selbstbestätigung und das Streben nach Verbundenheit. Der Bauernhof bietet den Kindern viele Möglichkeiten, sich mit diesen Leitmotiven auseinander zu setzen, zur lebendigen Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Ein wichtiger Bestandteil des Erfolges der Bauernhofschule ist die Beratung der Bauern und Lehrer. Auch hier geht es um diese 2 Leitmotive.
Wir haben uns seit 5 Jahren  mit  wissenschaftlicher Aktionsforschung und Entwicklungsforschung beschäftigt. Dieses Jahr machen wir eine umfangreiche Forschung nach den Lernerfahrungen der Kinder auf verschiedenen Bauernhofschulen. Die Publikation findet erst  im Frühling 2012 statt. Die ersten Resultate werde ich auf dieser Konferenz einbringen.