Zur Person:
 

Ulrich Hampl, geboren am 22.5.1960 in München, absolvierte bis 1985 das Studium der Agrarwissenschaften an der TU München-Weihenstephan
In seinem Zivildienst arbetitet er im Aufbau und in Leitung der Kreisgeschäftsstelle Erding desBund Naturschutz in Bayern e.V.
Seit 1986 Mitarbeiter der Stiftung Ökologie & Landbau:
Betreuung des Beratungsprojektes „Bodenentwicklung“ in Württemberg bis 1989.
2 Jahre lang erprobt er eine Beratungskonzeptes in Baden-Württemberg
Darauf folgte die  Dissertation an der Universität Hohenheim: „Beratung zur Umstellung auf ökologische Bodenbewirtschaftung“
Bis 2005 ist er Projektleiter „Projekt Ökologische Bodenbewirtschaftung“ (PÖB).
Seit 1999 ist er Leiter von Gut Hohenberg, dem Seminarbauernhof der Stiftung Ökologie & Landbau in Queichhambach, Südpfalz an dessen Aufbau er mitbeteiligt war.
Hier ergibt sich sein neuer Arbeitsschwerpunkt: „Der Bauernhof als Lern-Ort für Bildung für nachhaltige Entwicklung“
Er ist tätig als Vorstandsmitglied der Stiftung Ökologie & Landbau und der Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof (BAGLOB e.V.)
und ist Landesvorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft  Natur- und Umweltbildung (ANU) Rheinland-Pfalz .



Vortrag:
"Der Schulbauernhof - Landwirtschaftliche Idylle die Sinn macht?!"

„Staunen, Erkunden, Forschen, Entdecken, aber auch Verändern und Gestalten“ – hierfür soll der Schulunterricht Anlässe bieten. So zu lesen in einem Rahmenplan für Grundschullehrer. Dabei soll der Sachunterricht „Fragestellungen aus der Begegnung mit der Natur, Arbeit, Technik, Gesellschaft, Raum, Zeit, dem eigenen Körper, der Gesundheit und dem Kulturellen“ thematisieren.
Es liegt auf der Hand, dass diese Ziele nicht alleine im Klassenzimmer erreicht werden können. Hierfür erweist sich der Lernort Bauernhof im Vergleich von außerschulischen Lernangeboten als nahezu ideal.
Die vielfältigen Anforderungen der landwirtschaftlichen Tätigkeiten bilden eine Vielzahl von Lernmöglichkeiten: Motorische, handwerkliche, soziale und intellektuelle Fähigkeiten können bei vielen Aufgabenstellungen erworben und eingeübt werden.
Viele Tätigkeiten, die auf einem vielseitigen Bauernhof vorkommen, erfordern gemeinsame Absprache, umsichtiges Benutzen von Geräten, zielorientiertes Abstimmen von Arbeitsabläufen, Umgang mit beseelten Lebewesen, Rücksichtnahme aufeinander, Einbeziehung der Fähigkeiten und Talente der Einzelnen und vieles mehr.

Die besondere Eignung von Schulbauernhöfen für die Bildungsziele
Auf „modernen“ Vollerwerbsbetrieben unserer mitteleuropäischen Landwirtschaft sind aber diese pädagogischen Module nicht so ohne weiteres zu integrieren – die Handlungsmöglichkeiten für die Besuchergruppen sind bei den durchrationalisierten und hoch mechanisierten Arbeitsabläufen auf den großen Höfen sehr begrenzt.
Deshalb macht es Sinn, auf Schulbauernhöfen, die ihre Arbeitsabläufe auch speziell für die pädagogische Arbeit mit z.B. Schülern ausrichten, eine Mindestvielfalt von Pflanzen, Tieren und Arbeitsmöglichkeiten anzubieten, um dem Bildungsziel des Kompetenzerwerbs in vielen Richtungen gerechter werden zu können.

Fazit:
Schulbauernhöfe verfolgen in erster Linie nicht das Ziel, „moderne“ Landwirtschaft zu „vermitteln“. Sie machen in der Regel pädagogische Angebote im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, die die schulische Bildung ergänzen. Insbesondere Kindern, Schülern und Jugendlichen werden ganzheitliche, handlungsorientierte  Bildungsangebote zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen gemacht, die sie zur Gestaltung ihres zukünftigen Lebens brauchen.
Es geht bei diesen Angeboten also neben der Wissensvermittlung insbesondere um „Leben gestalten lernen“ und Wertevermittlung.


Weitere Informationen im Internet
 www.baglob.de, www.lernenaufdembauernhof.de, www.gut-hohenberg.de