Café Libertad Kollektiv

Die Referenten des Workshops sind Mitglieder des Café Libertad Kollektivs aus Hamburg. Das Projekt wurde 1999 gegründet, um den Aufbau einer solidarischen Ökonomie mit direkter Solidarität zu verbinden. Seit 2007 arbeitet das Kollektiv als Genossenschaft, und derzeit sind 20 Menschen beschäftigt. Der Kaffeehandel begann mit acht Säcken Rohkaffee, die auf Umwegen von Mexiko nach Deutschland gelangten. Im aktuellen Jahr wurden 13 Container mit 3.250 Säcken Rohkaffee importiert.

 

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Mittwoch, 22.11.23 | 14:00 - 16:30 Uhr
Zapatistische Bewegung und solidarische Alternativen im Kaffeehandel

Seit mehr als 20 Jahren steht Café Libertad als genossenschaftlicher Kollektivbetrieb für solidarischen Kaffeehandel. Es geht um den Aufbau selbstorganisierter Strukturen als Gegenentwurf zu kapitalistischer Ausbeutung und patriarchaler Gewalt im Kaffeeweltmarkt. Zentraler Bezugspunkt war und ist der zapatistische „Aufstand der Würde“ in Chiapas, Mexiko. Inzwischen kommt der Kaffee nicht mehr nur von zapatistischen Gemeinden, sondern auch von weiteren widerständigen Kooperativen wie der Finca Sonador als Projekt von Bürgerkriegs-Geflüchteten in Costa Rica oder der Frauenkooperative Aprolma aus Honduras.

Mit den kleinbäuerlichen Kooperativen werden möglichst stabile Preise über Weltmarktniveau und unabhängig von Kursschwankungen vereinbart. Dies hat zum Ziel, die indigenen Produzent*innen in ihrer Autonomie und Selbstorganisation zu unterstützen. Nach dem Import erfolgt der Vertrieb des Kaffees ebenfalls direkt, über den Versandweg und ohne Zwischenhandel, um den Kaffee für möglichst viele Menschen erschwinglich zu halten. In der kostendeckenden Kalkulation von Café Libertad sind zudem Förderaufschläge enthalten. Neben einen Solidaritätsfond für Chiapas, gibt es weitere Fördertöpfe, etwa für queer-feministische Projekte. Auf diese Weise werden soziale und politische Bewegungen weltweit unterstützt.

Der Workshop schlägt einen Bogen vom Aufstand der Zapatistas und der aktuellen Situation in Chiapas über den Ansatz solidarischen Handels und die Arbeitsweise von Café Libertad bis hin zum Kaffees selbst, der von seinem Anbau bis zum fertigen Produkt in unseren Tassen einen weiten Weg zurückgelegt hat. Zum Abschluss des Workshops ist eine Verkostung verschiedener Espresso-Sorten vorgesehen.