Dr. med. vet. Anita Idel

Zur Person

Tierärztin – Deutschland + Frankreich (Großtierpraxis)

Mediatorin – Spannungsfelder Landwirtschaft+Tierschutz sowie Landwirtschaft+Naturschutz.

Lehrbeauftragte – Witzenhausen (1986-2015): „Agro-Gentechnik – ökolog., tiergesundheitl. + sozioökonom. Folgen“); Lüneburg (2010-2017); FH Münster (seit 2013): „Biodiversität, Bodenfruchtbark., Tierhaltg. – im Kontext Welternährg., Klima + Ressourcennutzg“.

Projektmanagement – Agrobiodiversität + Tiergesundheit (seit 2002)

Lead-Autorin UN-Weltagrarbericht (IAASTD).

Salus-Medienpreis 2013 „Die Kuh ist kein Klima-Killer! (…)“ 6. Auflage 2016.

Zum Workshop

I 07.12.18. I 14.00-17.00 I

Potenziale nachhaltiger Beweidung für Bodenfruchtbarkeit, biologische Vielfalt und Klima

Wie ist Bodenfruchtbarkeit entstanden, bevor sich Menschen sesshaft machten und begannen zu gärtnern und zu ackern? Einer Antwort nähert man sich über eine weitere Frage: Wo sind heute die fruchtbarsten Großebenen und was ist ihr gemeinsames Vielfaches? Ob Prärien im Mittleren Westen Nordamerikas, Pampas in Argentinien und Uruguay, Schwarzerdeböden in der Ukraine, in Ungarn (Puszta), Rumänien (B˘ar˘agan) und deutschen Tieflandsbuchten haben eines gemeinsam: Sie sind Steppenböden entstanden in Jahrtausende langer Ko-Evolution von Grasland und Weidetieren. Grasland ist noch heute das grösste Biom und die grösste Perma- und Mischkultur. Die Böden unter dem Grasland speichern 50 Prozent mehr Kohlenstoff als Waldböden. Dennoch wird weder in Forschung und Praxis noch in der Klimadebatte ihr Potenzial und das der Rinder erkannt. Letztere stehen eher als „schlechte Futterverwerter“ und „Klimakiller“ am Pranger bzw. auf Spaltenböden, statt als Klima-Schützer auf der Weide. Woran liegt diese Nicht-Wahrnehmung und was bedeutet „nachhaltige Beweidung“?