Dr. Hildegard Kurt

Zur Person

Kulturwissenschaftlerin, Autorin und praktisch auf dem Feld des Erweiterten Kunstbegriffs (Beuys) tätig, ist Mitbegründerin des »und.Instituts« in Berlin und Mitinitiatorin der vom Bundesamt für Naturschutz geförderten ERDFEST-Initiative. Zu ihren Büchern zählen Wachsen! Über das Geistige in der Nachhaltigkeit und Lebendigkeit sei! Für eine Politik des Lebens. Ein Manifest für das Anthropozän (mit Andreas Weber).

www.und-institut.de, www.erdfest.org, www.hildegard-kurt.de


Zum Vortrag

I 08.12.18 I 11.00-12.30 I

Erde sein im Horizont des Anthropozän

Ausgehend von der These, das »Erdzeitalter des Menschen« habe begonnen, beleuchtet der Vortrag, inwiefern für die Verwirklichung der »Großen Transformation« (WBGU) hin zu nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsformen ein neues In-Beziehung-Treten mit Erde zentral sein dürfte. Gemeint sind hier zunächst die Umwandlung personenbezogener Eigentumsstrukturen in Allmende und Gemeinschaftseigentum sowie Formen einer »aufbauenden« und solidarischen Landwirtschaft, die ausgezehrten Boden neu verlebendigen, was zugleich Wege heraus aus sozio-ökonomischer Bodenlosigkeit erschließt. Aus kulturphilosophischer Sicht und von Befunden der allgemeinen Systemtheorie oder auch der Bewusstseinsforschung aus erkundet der Vortrag dann, inwiefern ein neues In-Beziehung-Treten mit dem »Wir-Wesen« Erde wegweisend für die Herausbildung einer lebensfördernden »Wir-Kultur« (Zukunftsinstitut) im Horizont des Anthropozäns sein könnte. Als Beispiel wird die vom Bundesamt für Naturschutz geförderte ERDFEST-Initiative (seit 2018) vorgestellt, die in »Erde sein« ein Motto gefunden hat.