Dr. Stefan Hörtenhuber

Zur Person

Diplom- und Doktoratsstudium an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Promotion 2011. 

Stefan Hörtenhuber ist Universitätsassistent an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL in Wien und Frankfurt 

Seine Hauptarbeitsgebiete sind Modellierungen agrarischer Produktionssysteme, insbesondere tierischer Produktionssysteme, sowie Analysen zu Nachhaltigkeitsaspekten (Schwerpunkt Ökobilanzen) und zu Klimawandelanpassung.  

Zum Vortrag

6.12.19 | 9:00 - 10:30 Uhr

"Kann der Ökolandbau das Klima retten? - Zielkonflikte des Ökologischen Landbaus"

Der ökologische Landbau liefert wertvolle Beiträge zum Klimaschutz, beispielsweise durch eine nachhaltige Humuswirtschaft (Kohlenstofffestlegung in Böden). Diese klimaschützenden Aspekte tragen mitunter auch direkt zu Klimawandelanpassung und allgemein zu nachhaltiger Entwicklung bei. Allerdings ist nicht bei allen Klimaschutzmaßnahmen eine solche win-win-Situation in Übereinstimmung mit Zielen der ökologischen Landwirtschaft gegeben. 

Entwicklungsziele für den ökologischen Landbau sollten so definiert sein, dass sie neben Klimaschutz auch zur Anpassung an unausweichliche Klimawandelfolgen und zu erhöhter Widerstandsfähigkeit der Systeme beitragen. Daher sind ausschließlich technische und kurzfristig realisierbare Klimaschutzmaßnahmen keine ausreichende Lösung; systemische Ansätze müssen verfolgt werden. So sind zum Beispiel die Einbindung von Konsument*innen und Wissensvermittlung unabdingbare Maßnahmen, um mit regional zirkulären Kreisläufen Klimaschutz in Einklang mit gesteigerter Zukunftsfähigkeit zu erreichen. 

Im Vortrag werden anhand der Prinzipien des Ökolandbaus und basierend auf Erkenntnissen aus Fachliteratur und Praxis mögliche Klimaschutzmaßnahmen auf ihr Potenzial hinsichtlich Zielen des Ökologischen Landbaus behandelt. Ausgewählte Zielkonflikte von Klimaschutzmaßnahmen und u.a. Tierwohl oder Schutz der Artenvielfalt werden ebenso erörtert wie Synergien von Öko-spezifischen Klimaschutzmaßnahmen und sozio-ökonomischen Aspekten (sozialer Gerechtigkeit).