Franziska Becker

Zur Person

Franziska Becker ist Diplomagraringeneurin und schloss ihr Studium der Agrarwissenschaften, mit Fokus auf die Nutztierwissenschaften, 2006 an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg ab. Anschließend war sie mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an selbiger Universität tätig, bevor sie 2008 zum EXIST-Gründerstipendium des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz wechselte. Seit 2009 ist sie an der Ausgründung der „INL-Institut für Nachhaltige Landbewirtschaftung GmbH“ beteiligt und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Klimabilanzierung Pflanzenbau und Tierhaltung, Tierwohlbewertungen Rind und Schwein sowie Biodiversität.

Zum Vortrag

Mittwoch, 23.11.21 | 11:15 - 13:00 Uhr
Leuchtturmbetrieb klimafreundlicher Tierhaltung

Die Landwirtschaft unterliegt einem kontinuierlichen Strukturwandel hin zu stärker spezialisierten und größeren Betrieben. Vor diesem Hintergrund gibt es seit Jahren eine breite und kontroverse Diskussion, welche Betriebsgrößen und Formen der Landbewirtschaftung und Lebensmittelproduktion einer nachhaltigen Landwirtschaft am besten entsprechen. Die Reduktionsziele der Bundesregierung fordern die Unternehmen auf, ihre Treibhausgasemissionen deutlich zu mindern. Als Indikator macht der CO2-Fußabdruck die Klimawirkung der gesamten Produktion sichtbar und zeigt, in welchen Bereichen relevante Treibhausgase freigesetzt werden und wo sich das größte Potenzial für Einsparungs- und Effizienzmaßnahmen befindet. Die INL GmbH bewertet die ökologische Nachhaltigkeit mit objektiv messbaren und wissenschaftlich fundierten Indikatoren. Ziel ist es, die Auswirkungen komplexer Interaktionen von Einzelfaktoren auf das Gesamtsystem darzustellen. Zur Analyse und Bewertung der Betriebsdaten wird das Umwelt- und Betriebsmanagementsystem “REPRO” eingesetzt. Die Software betrachtet landwirtschaftliche Betriebe als Gesamtsystem, in dem einzelne Teilbereiche (Standort, Pflanzenbau, Lagerhaltung, Tierhaltung) als Subsysteme definiert sind. Durch programmtechnisch umgesetzte Interaktionen können Wechselwirkungen und Verknüpfungen innerhalb des Gesamtsystems optimal dargestellt werden. Im Vortrag werden konkrete Ergebnisse einzelbetrieblicher Klimabilanzen von rinderhaltenden Betrieben vorgestellt, mit dem Ziel, die Umweltwirkungen verschiedener Betriebsformen aufzuzeigen. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Vielfalt der unterschiedlichen regionalen und betrieblichen Bedingungen. Dabei wurden Betriebe gewählt, die sich in der Betriebsgröße, den Wirtschaftsdüngerlagerverfahren, den Haltungs- und Fütterungssystemen sowie im Leistungsniveau unterscheiden. Das heterogene Gefüge der Betriebe dient dazu, die Wirkung der unterschiedlichen Bewirtschaftungsverfahren auf die Klimawirksamkeit eines Betriebes aufzuzeigen.