Prof. Dr. Daniel Mörlein

Zur Person

Daniel Mörlein leitet seit April 2018 die Abteilung Produktqualität tierischer Erzeugnisse am Department für Nutztierwissenschaften der Universität Göttingen. Zuvor war er als Senior Manager für das Sensorik- und Marktforschungsinstitut isi tätig.

Mit seinem Team forscht Daniel Mörlein insbesondere daran, bestehende Zielkonflikte einer nachhaltigeren, verbraucher- und produktionsgerechten Erzeugung hochwertiger tierischer Lebensmittel zu verringern. Derzeit werden in der Abteilung u. a. Studien zu alten / lokalen Schweine- und Hühnerrassen, zur Immunokastration beim Schwein, zur tierschutzgerechteren Betäubung von Schlachtschweinen sowie zu alternativen Futtermitteln (Algen, Insekten, …) in der Geflügel- und Schweineernährung durchgeführt. Dabei kommen neben vielfältigen Laboranalysen zur objektiven Qualitätsbewertung insbesondere sensorische Methoden zur Messung der Produktwahrnehmung und Konsumentenakzeptanz zum Einsatz.

 

Zum Vortrag

Freitag, 10.12.21 | 11:00 - 12:00 Uhr
Qualität –
Mehr als Geschmack?!

Zunächst wird neben einer Begriffsbestimmung zu „Qualität“ die Vielfältigkeit der Anforderungen an Lebensmittel aufgezeigt. Des Weiteren findet eine Einordnung von objektiven und subjektiven sensorischen Methoden der „Geschmacks-Forschung“ statt. Dabei wird auch die Vielfältigkeit von Konsumentenpräferenzen, die Notwendigkeit von mehr Bedürfnisorientierung seitens der Schweineproduktion sowie Marketingchancen diskutiert. In diesem Zusammenhang werden Marketing-Placeboeffekte v. a. im Kontext von ökologischen Lebensmitteln aufgezeigt.
Der Vortrag beleuchtet u. a. am Beispiel Schweine- und Geflügelfleisch schlaglichtartig Faktoren, die die konsumentenseitige Wahrnehmung von Schweinefleisch beeinflussen. Ein konsequenter Fokus auf den Genusswert soll dabei helfen, welche Möglichkeiten seitens Zucht, Haltung etc. bestehen. Des Weiteren werden Zielkonflikte sowie Lösungsvorschläge zu deren Abmilderung wie bei der Bezahlung von Schlachtkörpern betrachtet. Die Haltungssystemeder Gegenwartsind geprägt von spezialisierten Hybridrassen, die Futter schnell und effizient in Fleisch umsetzen. Dem gegenüber stehen Ansätze zum Erhalt alter bzw. lokaler Rassen. Diese sind jedoch weniger ressourceneffizient, geben aber die Möglichkeit zur Produktdifferenzierung und können dazu beitragen, die genetische Vielfalt bei landwirtschaftlichen Nutztieren zu erhalten. Andererseits ist eine vom Mainstream abweichende Produktbeschaffenheit möglicherweise erklärungsbedürftig und erfordert u. U. andere / traditionelle Zubereitungsverfahren. Dazu werden exemplarisch Befunde zur Erblichkeit relevanter Merkmale wie die Zartheit sowie zu Einflüssen von Haltung und Fütterung etc. vorgestellt.
Ziel des Vortrags ist es, derartige Abhängigkeiten & Anforderungen, Chancen & Grenzen aufzuzeigen und zu diskutieren.