Prof. Schloter studierte von 1984 – 1989 an der LMU München Biologie und promovierte im Jahr 1994 an der Universität Bayreuth. Nach einigen Postdoktoranden Stellen, wurde er 2003 Leiter der AG Mikrobielle Ökologie am Institut für Bodenökologie des GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit. 2011 übernahm Prof. Schloter die Leitung der Abteilung für vergleichende Mikrobiomanalysen am Helmholtz Zentrum München. 2023 wurde Prof. Schloter auf die Professur für Umweltmikrobiologie an die TUM berufen.
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Freitag, 22.11.2024|11:30Uhr bis 12:30Uhr One Health – Gesunde Umwelt, gesunde Tiere, gesunde Menschen
Das Anthropozän ist durch intensive Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Menschen charakterisiert. Viele Studien zeigen, dass der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf unserem Planeten geworden ist. Veränderungen in der Natur wirken aber auch auf uns zurück und beeinflussen unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Nicht nur die zunehmende Verschmutzung unserer Umwelt spielt hier eine wichtige Rolle, sondern auch der Klimawandel und der Verlust an Biodiversität, was oftmals mit einem Verlust an wichtigen Ökosystemleistungen einhergeht. Mikroorganismen spielen hier eine Schlüsselrolle. Als Holobionten rekrutieren wir einen großen Teil unseres Mikrobioms aus der Umwelt. Dies gilt vor allem für Haut und Atemwege. Wenn entsprechend die mikrobielle Diversität in der Umwelt abnimmt oder sich signifikant verändert, kann es zu Dysbiosen unseres Mikrobioms kommen, die dann mit Krankheiten assoziiert sind. Dies wird vor allem im urbanen Umfeld deutlich, wo ein starker Anstieg von Allergien in den letzten Jahrzehnten beobachtet wurde. Aber auch unser Darmmikrobiom wird durch Umweltmikroorganismen, die wir mit der Nahrung aufnehmen, mitbeeinflusst. Wie können wir unsere Umwelt so verändern, dass positive und nicht negative Interaktionen mit uns Menschen induziert werden? Im Rahmen des Vortrags werden einige mögliche Handlungsoptionen aufgezeigt.