Geflügelfütterung

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Dr. Friedhelm Deerberg.Nach dem Studium der Agrarwissenschaften in Kassel, Kiel und Göttingen erfolgte die Promotion an der Universität Kassel über die Fütterung von Legehennen. Nach Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Kassel und als Bereichsleiter Geflügel auf einem Ökobetrieb machte er sich als Berater für den ökologischen Landbau mit dem Schwerpunkt Geflügelhaltung selbstständig. Neben einem Lehrauftrag für ökologische Geflügelhaltung führte er auch Fortbildungsveranstaltungen im Bundesprogramm Ökologischer Landbau durch und ist weiterhin Koordinator des Arbeitskreises Geflügel im Rahmen des BÖL-Projektes 'Aufbau eines Berater-Praxis- Netzwerkes'.

 

 

In der ökologischen Nutztierhaltung ist bedarfsgerechte Nährstoffversorgung von Monogastriern ein viel diskutiertes Thema. Die Herausforderung liegt dabei in der ausreichenden Ausstattung des Futters mit essentiellen Aminosäuren, besonders hinsichtlich der Futterversorgung mit 100 % Biokomponentenanteil.

 

Es gibt es eine große Anzahl geflügelhaltender Betriebe in Deutschland die ihr Futter selber mischen, wobei die Futterqualität stark standortabhängig ist.

 

Begünstigte Betriebsstandorte sind durchaus in der Lage, eine entsprechende Auswahl an möglichen Futterkomponenten in erforderlicher Menge und Qualität zu produzieren. Fakt ist bislang, dass sie mindestens eine hochwertige Eiweißquelle zum Ausgleich benötigen, die sie nicht auf dem Betrieb erzeugen können.

 

Mischfutterhersteller bieten Fertigmischungen mit 95% und 100% Biokomponenten an. Für die Versorgung von Legehennen könnten Getreide und Körnerleguminosen etwa zwei Drittel der benötigten Futtermenge abdecken, wofür inländischer Körnerleguminosenanbau derzeit maximal 50% der erforderlichen Menge liefert.

 

Schweinefütterung

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Franz Aunkofer. Nach der Ausbildung zum Landwirt schloss Franz Aunkofer 1982 die Meisterprüfung ab. Seit Bestehen der Fachschule für Ökologischen Landbau in Landshut-Schönbrunn ist er Mitglied des Prüfungsausschusses und seit fünf Jahren dessen Vorsitzender. Auf seinem Betrieb in Niederbayern baut er auf 94 ha verschiedene Getreidesorten an und betreibt Schweinehaltung im geschlossenen System mit 180 Mastschweinen pro Jahr. Der Absatz erfolgt über Direktvermarktung und seine enge Verflechtung mit anderen Biobauern in der Region gilt als Musterbeispiel in der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung.

 

Franz Aunkofer hat seinen Betrieb vor 34 Jahren auf Biolandbau umgestellt. Als Gründe hierfür führter die in seinen Augen verfehlte Agrar- und Umweltpolitik an, deren Weg er nicht mehr mitgehen wollte. Mit 35 Zuchtsauen und 300 Mastplätzen war er zu der Zeit wohl einer der ersten Ökobetriebe mit einer nennenswerten Schweinehaltung in Deutschland. Es folgte eine Reduzierung des Bestandes auf 12 Zuchtsauen und Mast der gesamten Ferkel mit anschließender Direktvermarktung. Die von Anfang an eingehaltene 100%-Ökofütterung gestaltete sich als Lernprozess, der zu dem noch heute aktuellen System von Aunkofers Schweineproduktion geführt hat: Er selbst nennt es „Familienhaltung im möblierten Stall“. Hierzu gehören freies Abferkeln, lange Säugezeiten bis zu 40 kg Ferkelgewicht und Nutzung der Laktationsbrunst der Sau. Hierdurch entsteht kein Absetzstress und die Versorgung der Ferkel durch die Muttermilch ist optimal.