Mechthild Knösel

Zur Person

Nach ihrer Ausbildung zur Landwirtin sammelte Mechthild Knösel im In- und Ausland Praxiserfahrung, bevor sie ihre Meisterprüfung abschloss. Seit 2006 hat sie die Betriebsleitung des Hofguts Rengoldshausen inne, mit Schwerpunkt Rinderhaltung. Dabei widmet sie sich der Entwicklung und Umsetzung folgender Themen rund um eine nachhaltige Rinderhaltung „nah am Tier“: Zweinutzungsrasse für die Erzeugung von Milch und Fleisch; alle Kälber bleiben im Betrieb und werden an der Mutter aufgezogen; Milchkühe und alle Tiere für die Fleischerzeugung (Bullen und Färsen) werden ausschließlich mit Gras/ Heu gefüttert und sind 9 Monate im Jahr auf der Weide; Handling der Tiere mit „Low Stress Stockmanship“; Stoffwechselbeurteilung mit „Obsalim“; Mobile Schlachtung.

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Mittwoch, 23.11.22 | 14:15 - 17:30 Uhr
Bullenkälber aus der Milchviehhaltung

Es kursieren die abenteuerlichsten „Mythen“ zum Rind als Klima-Killer, als schlechte Futterverwerter und im hohen Maße Land-„Verbraucher“.

Die Tierhaltung ist weltweit der mit Abstand größte Landnutzer. Ob sich das gut oder schlecht oder neutral auswirkt, hängt vom WIE der Landnutzung ab.

Diese wird zunehmend industrialisiert und bedroht deshalb Ressourcen. Insbesondere für die Rinderhaltung gilt: Wie energieaufwändig und klimarelevant einerseits oder nachhaltig und artgerecht andererseits Rinder gehalten werden, hängt entscheidend von ihrer Fütterung ab! 

Denn durch die Co-Evolution von Grasland und Weidetieren haben sich die Gräser so an die Beweidung angepasst, dass der Biss einen Wachstumsimpuls auslöst. Das führt zu verstärkter Photosyntheseleistung: Mehr oberirdisches und mehr Wurzelwachstum. Gräser sind Feinwurzler, das verleiht ihnen ihr großes Bodenbildungspotential.  *

In der Folge speichern die weltweiten Grasland-Ökosysteme mehr C als die weltweiten Waldökosysteme. Der Kohlenstoff findet sich jeweils in der ober- und unterirdischen Pflanzenbiomasse und dem organischen C im Boden. *

Nehmen wir den Knackpunkt „Fütterung“ für eine nachhaltige Rinderhaltung ernst, erfordert das entsprechende Zuchtziele sowie Haltungs- und Managementformen, die eine Rinderhaltung in Bezug auf das Klima und eine verantwortbare Tierhaltung überhaupt zukunftsfähig machen.

Im Workshop sollen praxisnah betriebliche Lösungsansätze entwickelt werden, beispielsweise durch Zweinutzungsrassen, Muttergebundene Kälberaufzucht und grundfutterbasierte „Mast“.

 

*siehe: Anita Idel „Der Wert nachhaltiger Beweidung mit Rind & Co. für Bodenfruchtbarkeit, Klima und Biologischer Vielfalt“