Axel Wirz

Zur Person

Axel Wirz, geboren 1958, absolvierte nach dem Abitur eine landwirtschaftliche Lehre. Auf sein, im Jahr 1988 mit Diplom abgeschlossenes, Agraringenieursstudium folgte ein Aufbaustudium zum Betriebswirt. Anschließend arbeitete er bei Produkt + Markt in Wallenhorst, bei der Erzeugergemeinschaft Hessenhöfe und TASTE Basic in Neu Isenberg, bevor er von 2001 bis 2010 als selbstständiger Marketingberater tätig war. Seit 2011 ist er bei FiBL Deutschland in Frankfurt tätig, wo seine Arbeitsschwerpunkte Betriebswirtschaft/Marketing, Bewertung von Nachhaltigkeit, Sozial-ökologische Beratung und Forschung und We-Care-Koordination sind. Unter anderem war er dort schon an Projekten wie Wissenschaftliche Analysen zu klimapolitischen Fragen im Sektor Landwirtschaft und LULUCF beteiligt und ist einer der Verfasser des Kursbuchs Agrarwende 2050 - ökologisierte Landwirtschaft in Deutschland.

Zum Vortrag

Samstag, 26.11.22 | 9:10 - 10:15 Uhr

Kann eine Transformation der deutschen Landwirtschaft und Ernährung überhaupt gelingen?

Das Kursbuch Agrarwende 2050, im Auftrag von Greenpeace, ist als Diskussionsgrundlage für die Entwicklung einer zukunftsfähigen und ökologisierten Landwirtschaft in Deutschland gedacht. Es erscheint aber unrealistisch, dass der zertifizierte Ökolandbau bis 2050 die konventionelle Landwirtschaft abgelöst hat. Daher liegt der Schwerpunkt dieser Studie auf der schrittweisen qualitativen Verbesserung der konventionellen Landwirtschaft bis 2050.

Eine wesentliche Fragestellung dieser Studie ist, ob eine Landwirtschaft in 2050 auch die Bevölkerung in Deutschland ernähren kann. Und wenn ja, unter welchen Bedingungen? In der Studie werden die landwirtschaftlichen Erträge kalkuliert, die 30 Prozent zertifizierter Ökolandbau und 70 Prozent ökologisierte konventionelle Landwirtschaft produzieren. Demgegenüber werden drei mögliche Entwicklungspfade für das Ernährungsverhalten der deutschen Bevölkerung in 2050 skizziert: Eine große Ernährungswende mit einem deutlich reduzierten Fleischverzehr (mind. 50 Prozent), eine kleine Ernährungswende mit reduziertem Fleischverzehr (< 25 Prozent) und ein weitgehend konstantes Ernährungsverhalten mit leicht verringertem Fleischverzehr (< 10 Prozent).

Das Ergebnis: Unter der Vorgabe, alle gesetzten Umweltziele zu erreichen, können nur bei einer großen Ernährungswende und einer gleichzeitigen Halbierung der Lebensmittelabfälle ausreichend Lebensmittel in Deutschland produziert werden, um 78 bzw. 80 Millionen Einwohner 2050 zu ernähren. Zudem beschreibt die Roadmap der Studie Instrumente, Maßnahmen und einen Zeitplan, wie die deutsche Landwirtschaft bis 2050 umwelt- und klimafreundlich gestaltet werden kann.