Presse

Liebe Redakteur*innen und Journalist*innen,

Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an der 29. Witzenhäuser Konferenz und laden Sie herzlich dazu ein, uns zu begleiten. Auf dieser Seite sind alle relevanten Informationen für Sie zusammengestellt.

Fotos und Bilder der Konferenz finden Sie bald hier auf der Website.

Die Pressemappe finden Sie hier.

Bei Fragen zur Konferenz stehen wir Ihnen als Ansprechpartnerinnen gerne zur Verfügung: 

 

                                                                       

Michaela Bock                                                                                             Rebecca Müller
mobil: 0176 96672635                                                                          mobil: 0157 34207023

 

Michaela Bock und Rebecca Müller

Mail: konfb11@uni-kassel.de

www.konferenz-witzenhausen.de

Universität Kassel - Witzenhausen

Konferenzbüro

Steinstraße 19, 37214, Witzenhausen

 

Pressemitteilung 1

Verzehrswende jetzt – weg mit dir, du KlimaTier?“ 

29. Witzenhäuser Konferenz vom 22. bis 26. November 2022 

Witzenhausen, der 04.11.2022. Unter dem Motto „Verzehrswende jetzt“ findet die diesjährige Konferenz vom 22. bis 26. November mit zahlreichen Vorträgen und Workshops statt. Die Konferenz wird von Studierenden und Lehrenden des Fachbereichs Agrarwissenschaften der Universität Kassel am Standort Witzenhausen organisiert. Namhafte Referent*innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis bereichern die Konferenz, welche sich in diesem Jahr mit den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Klima beschäftigt. U.a. wird am 26.11. die Parlamentarische Staatsekretärin aus dem BMEL Dr. Ophelia Nick vor Ort sein. 

Weg mit dir, du KlimaTier? 

Die Auswirkungen des Klimawandels werden deutlicher und gefährden unsere Zukunft. Ein wesentlicher Treiber des Klimawandels sind die Treibhausgasemissionen aus der landwirtschaftlichen Produktion. Die Nutztierhaltung trägt hierzu durch die Produktion von Futter- und Düngemitteln, Flächenumwandlungen, Transport und Methanemissionen aus der Wiederkäuerhaltung zu großen Teilen bei. Um das Klima aktiv zu schützen, müssen emissionsärmere Wege in der landwirtschaftlichen Produktion eingeschlagen werden. Doch wie geht klimafreundliche Nutztierhaltung? Brauchen wir überhaupt Tiere und tierische Produkte für unsere Ernährung? Und welche Einflussmöglichkeiten haben wir durch unsere Ernährung? 

Antworten auf diese hochkomplexe wie brisante Thematik sollen bei der diesjährigen Witzenhäuser Konferenz gesucht und gefunden werden. Neben Formen der emissionsarmen Nutztierhaltung werden Chancen und Herausforderungen einer Landwirtschaft ohne Nutztiere unter die Lupe genommen sowie alternative Ernährungsformen und ihre klimatischen und gesundheitlichen Auswirkungen. Abschließend werden konkrete Maßnahmen diskutiert, die auf politischer und gesellschaftlicher Ebene eine „Verzehrswende“ einleiten. Kulturelle Highlights mit Kabarett, Kino, Buffet und Konzert runden die Abende thematisch ab und laden zum Austausch ein. 

Die Witzenhäuser Konferenz 

Seit 1992 existiert das Format der Witzenhäuser Konferenz mit dem Ziel, Studierende, Lehrende und Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis zusammenzubringen, um aktuelle Themen aus der Biobranche öffentlichkeitswirksam zu diskutieren. 

Die Veranstaltung ist öffentlich, Karten konnten im Vorverkauf über die Internetseite erworben werden. 

Pressemitteilung 2

Verzehrswende jetzt – weg mit dir, du KlimaTier? 

29. Witzenhäuser Konferenz vom 22. bis 26. November 2022 

Witzenhausen, der 14.11.2022. Die 29. Witzenhäuser Konferenz beginnt in einer Woche. Das vielseitige Programm wird am Dienstagabend mit einem Auftakt-Kabarett zum Thema „Tierhaltung und Klimawandel“ eröffnet, am Mittwoch soll die Thematik vertieft und Lösungen für eine klimafreundlichere Tierhaltung aufgezeigt werden. 

Wer im Treibhaus sitzt… 

Das interaktive Infotainment-Programm vom Bonner Kabaretthaus „Haus der Springmaus“ wird präsentiert von Michael Müller und Susanne Pätzold, die auch aus der TV-Comedy-Serie „Switch reloaded“ bekannt sind. In verschiedenen Sketchen setzen sich die beiden Comedians mit der Thematik einer nachhaltigen Wirtschaft auseinander: Welche Prinzipien kann man der Natur abschauen und in praktikable Lösungen umsetzen? Welche Alternativen für unseren heutigen Lebensstil kann uns die moderne Wissenschaft beim Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen bieten? Diese und andere Themen werden humoristisch und satirisch behandelt, ein Quiz mit dem Publikum soll verblüffende und unerwartete Fakten zu unserem Umgang mit Ressourcen vermitteln. 

Durch den unterhaltsamen Input zum Nachdenken angeregt, können sich die Teilnehmenden bei einem warmen Umtrunk kennenlernen, austauschen und den Abend gemeinsam ausklingen lassen. 

Klimafreundliche Tierhaltung – Ob oder Wie? 

Die Treibhausgasemissionen, die durch die Tierhaltung verursacht werden, sind eine wesentliche Ursache des Klimawandels. Welcher Veränderungen bedarf es also in der Tierhaltung? Wie kann diese Transformation organisiert werden? Antworten auf diese Fragen erhalten die Teilnehmenden im Einführungsvortrag „Die Rolle der Tierhaltung auf dem Weg zur Klimaneutralität in Deutschland“ von Prof. Dr. Friedhelm Taube von der Universität Kiel. Der ganze Mittwoch widmet sich thematisch einer klimafreundlicheren Tierhaltung. In den nachmittäglichen Workshops werden innovative und erfolgreiche Konzepte aus der Praxis vorgestellt, die Wege einer klimafreundlichen Tierhaltung aufzeigen und Denkanstöße liefern sollen, wie wir in Zukunft tierische Produkte gemeinwohlfreundlich produzieren können. 

Die Vortragenden und Workshopleiter*innen sind davon überzeugt: Klimafreundliche Tierhaltung ist nicht eine Frage des „Ob“, sondern des „Wie“ - und Sie?

Pressemitteilung 3

Verzehrswende jetzt – weg mit dir, du KlimaTier?“ 

29. Witzenhäuser Konferenz vom 22. bis 26. November 2022 

Witzenhausen, der 24.11.2022. Die Witzenhäuser Konferenz ist in vollem Gange, die Große Aula der Universität ist voll. Über 200 Teilnehmer*innen und der frühe Ausverkauf der Karten zeigt, wie wichtig die Thematik der Tierhaltung in Zusammenhang mit dem Klima ist, die hitzigen Diskussionen machen die Brisanz des Themas deutlich. Verschiedene Meinungen und Ansichten treffen aufeinander und doch eint eines die Teilnehmenden, ob sie die Tierhaltung nun unterstützen oder nicht: das Bewusstsein und die Forderung, dass sich etwas verändert muss. Bis 2030 will die Bundesergierung die Klimawirkung der Landwirtschaft um 65% reduzieren, bis 2045 soll auch die Landwirtschaft klimaneutral sein. 

Nach einem gelungenen Auftakt-Kabarett stand der Mittwoch 23.11. unter dem Motto „Emissionsarme Tierhaltung“. Heute, am Donnerstag 24.11., soll die Frage nach einer Landwirtschaft ohne Nutztiere stärker in den Fokus gerückt und diskutiert werden, wobei auch die ethische Sicht auf die Nutztierhaltung einen Platz hat. Die diversen Workshops am Mittag laden ein, sich auf alternative Wege zu begeben – in eine Welt ohne Nutztiere. 

Ernährung im Wandel am Freitag 25.11. 

„Verzehrswende, aber wie?“, die Konsequenzen, die sich aus den Themen am Mittwoch und Donnerstag ergeben haben, werden am Freitag auf der Ernährungsebene erörtert. Hier kann jede*r selbst täglich etwas tun. In einer Podiumsdiskussion wird dieser Frage aus vier verschiedenen Blickwinkeln nachgegangen: der Vermarktung Prof.in Zander) , des Marketings (Dr. Zühlsdorf), der Psychologie (Prof.in Renner) und Politik (Prof. Banse). Gemeinsam wird über Ansätze diskutiert, wie eine erfolgreiche Umstellung auf klimafreundliche und gesunde Nahrungsmittel erreicht werden kann. 

Lasst uns die Zukunft vom Eis holen! Am Samstag 26.11. 

Am Abschlusstag der Konferenz, am Samstag 26.11., wird die politische Ebene betrachtet. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Politische Transformation von Ernährung und Landwirtschaft“, moderiert von der bekannten Journalistin Tanja Busse, ist der letzte Höhepunkt der 29. Witzenhäuser Konferenz. Vertreter*innen aus der landwirtschaftlichen Praxis, von NGOs (DLG und Greenpeace) und aus der Vermarktung (Lidl) treffen aufeinander. Als besonderen Gast dürfen wir die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft begrüßen. Sie einbringen, was die Bundesregierung zum Thema auf den Weg bringt. 

Wir freuen uns, wenn auch am letzten Tag noch alle Plätze belegt sind – jeder und jede ist willkommen, bis der Saal voll ist! 

Pressemitteilung 4

Verzehrswende jetzt – weg mit dir, du KlimaTier?“ 

Zusammenfassung einer Konferenz, die uns alle etwas angeht 

Vom 22. bis 26. November 2022 fand die 29. Witzenhäuser Konferenz am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel mit über 200 Teilnehmer*innen statt, nach drei Jahren zum ersten Mal wieder in Präsenz. Ziel der Konferenz war es, die Zusammenhänge von Klima, Nutztierhaltung und Ernährung umfassend zu beleuchten. „Hier wird rundum gedacht“, betonte die Dekanin des Fachbereichs, Prof. Dr. Maria Finckh, in ihrer Begrüßung. 

Rückblick auf die Konferenzwoche

Die Konferenz startete am Dienstagabend mit dem kabarettistischen Auftakt „Wer im Treibhaus sitzt..." von Susanne Pätzold und Michael Müller aus dem Haus der Springmaus in Bonn. Das Publikum im vollen Hörsaal der Universität lernte, dass in der Bioökonomie scheinbar nichts unmöglich ist, ob T-Shirts aus Algen, Kaffeebecher aus Kaffeesatz oder Kleber aus Miesmuschelsekret – die Natur bietet viele Vorlagen, die uns auf dem Weg in eine klimafreundlichere erdölfreie Welt helfen können – warum also nicht gleich loslegen? 

Am Mittwoch den 23.11., dem ersten Vortragstag, stand das Thema der emissionsarmen Tierhaltung auf der Agenda: Prof. Dr. Friedhelm Taube von der Universität Kiel erklärte die Rolle der Tierhaltung auf dem Weg zur Klimaneutralität in Deutschland und Lösungsansätze zur Transformation. Er machte auf drei große Handlungsfelder aufmerksam: die Reduktion der Stickstoffüberschüsse, die Verringerung von Konsum und Produktion tierischer Produkte, sowie die Wiedervernässung von Mooren. Entsprechende Maßnahmen würden u.a. eine Reduktion der Tierhaltung um 50 Prozent bis 2030, eine verbindliche Zusage für flächengebundene Tierhaltung von 1,2-1,5 Großvieheinheiten/ha und somit CO2-Einsparungen von 7 Mio. t bis 2045 beinhalten. Gepaart mit den anderen Maßnahmen könnte so eine Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden. Die Kernbotschaft des Vortrags lautete: Weniger Tiere, besser gehalten und besser im Land verteilt.

Oder wäre eine Landwirtschaft ganz ohne Nutztiere die Lösung? Dieser Frage wurde der Donnerstag gewidmet. Prof. Dr. Peter Kunzmann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover leitete den Tag mit einem Vortrag zur ethischen Sicht auf die (Nutz-)Tierhaltung ein: Wer sich auf den Tierschutz konzentriert, fragt "wie können wir Tiere halten, damit sie nicht leiden und es ihnen gut geht?". Wer Tieren identische Rechte wie Menschen zuspricht, sagt damit, dass uns das Recht auf Tierhaltung nicht zusteht. Dies bedeutet in der Konsequenz, dass nicht nur die Jagd tabu ist, sondern auch Hunde nicht gehalten oder gestreichelt werden dürfen. Als Alternative zum Reiten käme da noch der Umstieg auf den Drahtesel in Frage, denn „Fahrradfahren ist veganes Reiten“, führte Kunzmann aus. In jedem Fall stellt sich die Frage, welche Konsequenzen wir als Gesellschaft zu tragen bereit sind.

Am Freitag stand die „Verzehrswende“, also die Ernährung im Wandel im Mittelpunkt. Frau Dr. Johanna Conrad von der DGE erläuterte dem Publikum die gesundheitlichen Auswirkungen unserer Ernährung. Ein Wandel des (deutschen) Speiseplans weg von tierischen Produkten hin zu einer stärker pflanzenbasierten Ernährung, wie bei der Planetary Health Diet, würde sowohl die menschliche Gesundheit fördern als auch die planetaren Grenzen respektieren. Besonders betont wurde, dass tierische Nahrungsmittel in geringem Maße zwar gesundheits- und klimaverträglich konsumiert werden können, allerdings nicht notwendig für eine gesunde Ernährung sind.

Lasst uns die Zukunft vom Eis holen! Am letzten Konferenztag endete die Konferenz mit einer Podiumsdiskussion über die politische Transformation von Landwirtschaft und Ernährung. Mit Bezug zum Kursbuch Agrarwende 2050 von Greenpeace und dem FiBL, vorgestellt von Axel Wirz, diskutierten anschließend hochkarätige Vertreter*innen des Bundestags, aus dem LEH und von NGO´s vor voll besetzter Aula. „Es war eine richtig produktive Diskussion und es waren genau die richtigen Leute vor Ort!" fasst ein Teilnehmer im Nachhinein zusammen. Dr. Tanja Busse moderierte die Runde mit Dr. Ophelia Nick (Staatssekretärin im BMEL), Marcus Nürnberger (Landwirt, Redakteur Unabhängige Bauernstimme, AbL), Hubertus Paetow (Landwirt, Präsident DLG), Dr. Leif Balz (Schwarz Gruppe) und Martin Hofstetter (Greenpeace). Frau Nick hob als einen bedeutenden Ansatzpunkt die Außer-Haus-Verpflegung in öffentlichen Einrichtungen hervor: Ein großer Anteil der Lebensmittel sollte aus ökologischem Anbau stammen. Weiter seien „der Umbau der Tierhaltung und Förderung der Biodiversität wichtige Schritte.“ Auch das Publikum wurde angesprochen: „Es hilft uns sehr, konstruktive möglichst konkrete Impulse und Vorschläge zu bekommen.“ Marcus Nürnberger von der AbL betonte die Notwendigkeit des Einbeziehens der Gesellschaft bei der „Verzehrswende“, ohne die Politik außen vor zu lassen. Hubertus Paetow, Vertreter der DLG, machte deutlich, dass ihm pauschale Verbote, wie die Abschaffung der Tierhaltung oder von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln als innovationsfeindlich erscheinen. Eine klare Zielsetzung für eine schrittweise Verringerung führe zu einer Herausforderung für die Akteure und damit zu eigenen Lösungswegen. Leif Balz von der Schwarz Gruppe wies daraufhin, dass die Zahl der verkauften veganen Produkte stetig steige. Gleichzeitig sei nicht geplant, das Fleischangebot zurückzufahren, solange eine entsprechende Nachfrage besteht. Er begründete das damit, dass bei gleichbleibendem Angebot durch die Konkurrenz damit nichts erreicht würde. Martin Hofstetter von Greenpeace betonte die dringend notwendige Ökologisierung des Landwirtschafts- und Ernährungssystems, die entsprechend den Ergebnissen des Kursbuches Agrarwende möglich ist, ohne die Ernährungssicherheit zu gefährden.

Resümierende Stimmen zur Konferenzwoche 

Teilnehmende der Konferenz sind zufrieden: „Mir hat das bunte Publikum und der Austausch, der dadurch entstanden ist, sehr gut gefallen.“, berichtet eine Teilnehmerin. „Jede*r hat etwas mitgenommen und einen persönlichen Prozess mitgemacht.", erzählt ein weiterer Teilnehmer. Auch die Referent*innen sparten nicht mit Lob: „es war eine (…) sehr gut organisierte und thematisch hochinteressante Konferenz, das Team kann stolz sein.“ Das Resümee der Konferenz: eine „Verzehrswende“, wie wir sie brauchen, ist komplex und braucht Veränderungen sowohl im Landwirtschafts- als auch im Ernährungssektor. Der Weg aus einer von einem Übermaß an tierischen Komponenten geprägten landwirtschaftlichen Produktion und Ernährungsweise kann nur gemeinsam mit Gesellschaft und Politik bestritten werden. Eine drastische Reduktion des Tierbestandes, mehr Ökolandwirtschaft, eine Reduktion der Lebensmittelverschwendung, das sind Forderungen, die aus den Konferenztagen hervorgehen und an Politik und Gesellschaft herangetragen und vor allem umgesetzt werden müssen, denn: „Machen ist wie Wollen – nur krasser!“ 

In diesem Sinne: „Verzehrswende – JETZT!“