Presse

Liebe*r Redakteur*in,

auf dieser Seite erhalten Sie alle relevanten Informationen und Fotos zur 24. Witzenhäuser Konferenz. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unserer Arbeit und laden Sie herzlich ein, Teil der diesjährigen Tagung zu sein.

Bilder der 27.Witzenhäuser Konferenz finden Sie hier.

Als Ansprechpartner stehen wir, Annabelle und Valentin, weiterhin gerne für jegliche Informationen vor, während und nach der Konferenz zur Verfügung.

 

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                    Valentin Friedl                                             Annabelle Buhrow

Valentin Friedl und Annabelle Buhrow

Mail: konferenz@wiz.uni-kassel.de

Universität Kassel - Witzenhausen

Konferenzbüro

Steinstraße 19, 37214, Witzenhausen

 

Witzenhäuser Konferenz: Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizsäcker: „Die Welt steht in Flammen“

Ein Artikel von der HNA zur Witzenhäuser Konferenz:

Wollen wir den Krieg gegen den Klimawandel gewinnen, muss eine Agrarwende in Richtung Umweltschutz und mehr biologischer Vielfalt her. So lautet das Fazit des Vortrages „Landwirtschaft ist das neue Klimathema“.

Der renommierte Umweltwissenschaftler Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker  eröffnete mit diesem Vortrag am Dienstag die 27. Witzenhäuser Konferenz der Universität Kassel. 

Der Andrang war so gewaltig, dass nicht einmal der große Hörsaal an der Nordbahnhofstraße Platz genug bot für die teilweise von weither angereisten Zuhörer, so dass einige den Vortrag von der Aula aus auf einer Videoleinwand verfolgen mussten...

Den ganzen Artikel finden Sie hier.

 

 

Pressemitteilung 5.12.19:

„Klima.Wandel. Landwirtschaft.“: Enormes Interesse an der Klimakonferenz in Witzenhausen

27. Witzenhäuser Konferenz vom 3.-7- Dezember 2019 der Universität Kassel.

Während in Madrid die internationale Gemeinschaft über den Kurs in der Klimapolitik debattiert und im Kanzleramt in Berlin der Agrargipfel stattgefunden hat, bringt die Witzenhäuser Konferenz diese beiden Themen zusammen. Unbestritten ist, dass sowohl der Klimawandel als auch die Debatte über die Zukunft der Landwirtschaft den derzeitigen Diskurs prägen. Darum ist es umso wichtiger dass sich  Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen zusammensetzen und über den aktuellen Stand der Forschung, sowie Lösungsansätze diskutieren.  
Kein Wunder, dass die  27. Witzenhäuser Konferenz mit dem Titel "Klima.Wandel.Landwirtschaft."  seit drei Wochen mit 300 Teilnehmer*innen ausverkauft ist.Acht Studierende haben zusammen mit Prof. Dr. Jürgen Heß, Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau, und Studienkoordinator Holger Mittelstraß ein bemerkenswertes Programm mit hochkarätigen Referent*innen aufgestellt.
Den  Eröffnungsvortrag  hielt kein geringerer als Prof. Dr. von Weizsäcker, Ehrenpräsident und Mitbegründer des Club of Rome. Er machte nicht nur deutlich wie ernst die Lage ist, sondern auch die enorme Wechselwirkung zwischen der Landwirtschaft und Klimawandel.
Am ersten Tag wurden die gesellschaftliche Dimension des Klimawandels erörtert. Magdalena Trapp vom NABU analysierte die fehlenden Anreize zum Klimaschutz in der europäischen Agrarpolitik und zeigte, dass stattdessen klimaschädliches Handeln von der EU mit Milliarden gefördert wird. Statt Direktzahlungen,sollten klimafreundliche Anbaumethoden gefördert und entlohnt werden.
Dr. Guido Nischwitz von der Universität Bremen stellte anschließend seine Studie zu  Verflechtungen zwischen Politik und dem Deutschen Bauernverband vor. Versuche klimaschonende Regulierungsmaßnahmen durchzuführen (wie zum Beispiel die Düngeverordnung) scheiterten auch Aufgrund dieser Verflechtungen. Der Bauernverband vertritt aber auch nicht unbedingt die Interessen der Landwirte, betonte Nischwitz. Viele der Vorsitzenden hätten zusätzlich hochrangige Positionen in Behörden, Firmen oder anderen Institutionen und es wäre nicht immer ganz klar, für wen sie gerade eintreten würden.
Der zweite Tag steht unter dem Motto "Klimagase reduzieren“. Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen stellen Forschungsergebnisse vor und erörtern wo CO2-Emissionsquellen der Landwirtschaft liegen und wie sich diese verringern lassen. Die Tierärztin und Buchautorin Dr. Anita Idel wird in ihrem Vortrag erläutern warum die Kuh kein Klimakiller sein muss, sondern bei bei richtigen Management sogar zum Klimaschutz beitragen kann.
Am Nachmittag wird in einem der zahlreichen Workshops  Prof. Dr. Rainer Roehe vom Scotland Rural Collage einen ganz anderen Ansatz vorstellen. Er forscht an der Züchtung von Rindern die drastisch weniger  Methan emittieren. Dies wäre ein enormer Durchbruch.
Der dritte Tag wird sich den möglichen Anpassungsstrategien der Landwirtschaft an die unabwendbaren Folgen der eintretenden Klimaerwärmung widmen. Im letzten Hitzesommer bekamen Landwirt*innen schon zu spüren, dass neue Konzepte und Ansätze entwickelt werden müssen.  Am Vormittag diskutieren die Pflanzenzüchter Prof. Dr. Joachim Schiemann und Dr. Carl Vollenweider über die Zukunft der Züchtung als Reaktion auf den Klimawandel. Prof. Dr. Schiemann betont, dass mit Hilfe von Gentechnik schnell resistente Hochertragssorten zu Verfügung gestellt werden können. Somit könne die Landwirtschaft zügig auf Klimaveränderungen reagieren. Dr. Vollenweider vertritt die Position, dass eine genetische Monotonie aufgrund von gentechnischen Methoden auf den Äckern eine großes Risiko darstellt, wobei dagegen genetische Vielfalt in einer klassischen Populationszucht die Resilienz der Pflanzen gegen Klimaveränderungen stärkt.
Am Nachmittag gibt es wieder ein buntes Angebot an Workshops, wo zum Beispiel Jan Wittenberg, ein Biolandwirt, den Workshop „Klimawandel als Chance für neue Kulturen“ anbieten wird.  

In einem moderierten Zwiegespräch wird zum Schluss mit Prof. Dr. Jürgen Heß und Prof. Dr. Dieter Trautz über die Zukunft des Ökologischen Landbaus debattiert. und wie er sich verändern muss, um in Zukunft klimafreundlich zu wirtschaften. Prof. Trautz plädiert dafür die Erträge zu steigern, um die knappen Ressourcen im Sinne der Nachhaltigen Intensivierung effizienter zu nutzen. Prof. Heß vertritt die Position, dass die ökologische Landwirtschaft unter Wahrung der Prinzipien quasi als Baseline weiter entwickelt werden müsse, um ihre vielfältigen Lestungen für Uwelt und Gesellschaft weiter in die Fläche zu bringen. Dabei dürften Erträge und Umweltleistungen nicht gegeneinander ausgespielt werden.
eine echt Alternative bleiben müsse und ihre Stärke in den vielfältigen Leistungen für die Umwelt liegt. Diese bilden mit dem Ertrag zusammen die Leistungen der ökologischen Landwirtschaft und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Die Konferenz zeigt einerseits wie dringend neue Handlungsansätze in der Landwirtschaft und in der Gesellschaft benötigt werden, um größere Schäden zu vermeiden, stellt aber auch vielfältige Lösungsansätze vor. Für die jungen Generationen bleiben große Herausforderungen und noch viel zu tun.