Vivian Böllersen

Zur Person

Vivian Böllersen hat von 2007 bis 2010 Ökolandbau an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde mit den Schwerpunkten ökologischer Pflanzenbau, ökologische Tierhaltung, Verarbeitung/ Produktqualität, Marketing und Betriebsführung studiert. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie zum „Potential der Integration bodenkundlicher Inhalte in den Unterricht an Berliner Schulen“. Anschließend folgte ebenfalls in Eberswalde ein Masterstudium in Öko-Agrarmanagement mit einer Masterarbeit 2013 zur „Evaluierung der Möglichkeiten und Grenzen des ökologischen Walnussanbaus in Brandenburg - Zustandsaufnahme und Bewertung der deutschen Walnussproduktion“. Das Ergebnisse dieser setzte sie nach dem Studium direkt in die Praxis um und gründete die „Walnussmeisterei“ im Nord-Westen Brandenburgs.

Zum Workshop

Donnerstag, 24.11.22 | 14:15 - 17:30 Uhr
Eine knackige Nische: Walnussanbau & -verarbeitung in Deutschland

Ziel des Workshops ist es, den Walnussanbau als potenziellen Produktionszweig vorzustellen. Wir werden uns allen Fragen rund um den Anbau, die Ernte und Verarbeitung von Walnüssen widmen.

Man muss gar nicht viele erklärende Worte suchen, wenn das Thema Walnuss auf den Tisch fällt. Schon sprudelt es bei allen Anwesenden nur so vor nostalgischen Gefühlen: Von den Herbstnachmittagen des Auflesens in der Kindheit, dem geselligen Knacken für Muttis Nusskuchen und dem Geheimrezept von Urgroßvaters Walnusslikör wird berichtet. Auch ausgelassene Kletterpartien, laue Sommerabende und braune Finger werden mit dem Walnussbaum in Verbindung gebracht. Er strotzt nur so vor lebendiger Kulturgeschichte.

Leider entspricht diese individuelle Verbundenheit nicht der öffentlichen Aufmerksamkeit, die die Baumart erfährt. Seit sie 2008 aufgrund ihrer vielseitigen Nutzbarkeit und alarmierender Bestandsrückgänge als ‚Baum des Jahres’ ausgezeichnet wurde, hat sich nicht viel getan. Noch immer wird die Pflanzung eines Walnussbaums in Privatgärten durch Ängste und der Schwierigkeit des „Wieder-Weg-Bekommens“ gehemmt. Im Anbau wird der Frucht zwar ein hohes Absatzpotential zugeschrieben, der gemächlichen, z.T. Generationen überdauernden Kultur aber insgesamt nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Wer nun aber der Walnuss - ob aus kommerziellem Interesse oder nostalgischer Überzeugung - eine Chance auf seinen Flächen geben möchte, steht vor einem großen Problem: Es gibt kaum handfeste Informationen und nur eine Handvoll Praxisbeispiele, die die Anbauwürdigkeit dieser Kultur belegen würden. Aber die Recherche lohnt sich! Der erste Schritt auf dem Weg zur Rekultivierung unserer traditionsreichen Walnussbäume kann mit vielen kleinen, mutigen Pionierprojekten in der gesamten Bundesrepublik realisiert werden.