Freitag, 9. Dezember 2016
Der Hofübergabevertrag (Workshop) - Dr. Bernd von Garmissen
• Wie gestaltet sich ein guter Hofübergabevertrag?
• Wer sind die Beteiligten einer Hofübergabe?
• Was wird übergeben, was nicht?
• Wie kommt man zu angemessenen Altenteilsregelungen?
• Was erhalten die weichenden Erben als Abfindung?
• Wie sichert die Hofnachfolge sich und die Familie nach der Hofübergabe ab?
Finanzierung ganz praktisch (Workshop) - Cornelia Roekl
Oftmals erscheint die monetäre Situation, besonders für Junglandwirte, die größte Herausforderung zu sein. Im Regelfall besitzen diese kaum Eigenkapital. Wie also einen Hof finanzieren? Die Themen des Vortrags "Ohne Moos nix los? - erfolgreiche Finanzakquise" werden im Workshop vertieft - insbesondere die unterschiedlichen Blickwinkel von
Abgebenden und Übernehmenden. Dabei werden die Fragen und Erfahrungen der Teilnehmenden aufgegriffen.
Fördermöglichkeiten - Lena Fastje & Anne Mawick
Im Workshop werden die verschiedenen Fördermöglichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe dargestellt. Im ersten Teil wird zunächst die Einkommenssituation der hessischen Haupterwerbsbetriebe nach unterschiedlichen Betriebszweigen erläutert und auf einzelne Kennzahlen der Rentabilität, Stabilität und Liquidität eingegangen. In diesem Zusammenhang wird auch kurz dargestellt, welche Bedeutung die EU-Direktzahlungen für den Unternehmensgewinn haben. Außerdem wird auf die verschiedenen Gewinnermittlungsarten und die Höhe der Einkommenssteuer eingegangen. Landwirtschaftliche Betriebe müssen abwägen, ob sie im Rahmen der Umsatzsteuer bei der Pauschalierung bleiben wollen oder ob sie zur Regelbesteuerung optimieren möchten. Die damit verbundenen Fragen und auch zur Abgrenzung zwischen Landwirtschaft und Gewerbe soll Thema des Workshops sein.
Im zweiten Teil des Workshops geht es speziell um die Agrarförderung im Rahmen der
Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU. Hier werden zum einen die Fördermöglichkeiten der 1. Säule der GAP, also Direktzahlungen, Erhalt der Junglandwirteprämie und Zahlungsansprüche vorgestellt. Zum anderen werden die Fördermöglichkeiten der 2. Säule der GAP vorgestellt. Hier wird auf die Agrarinvestitionsförderung (AFP) und die Förderung von Investitionen zur Diversifizierung (FID) kurz eingegangen. Ebenfalls werden die Teilnehmenden des Workshops über das Hessische Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen (HALM) und die Ausgleichszulage (AGZ) informiert.
Erstellung eines Geschäftsplans – Business Model Canvas - Dr. Sonja Biewer
Spätestens nachdem sich eine Gruppe zusammengefunden oder eine Einzelperson entschlossen hat einen Hof zu kaufen, tritt die Frage nach der Finanzierung des Kaufs und dem zukünftigen Einkommen in den Vordergrund. Klassische Businessmodelle dienen dazu sich über die Geldflüsse klar zu werden und sind eine wichtige Grundlage für Bankgespräche.
Die reine Betrachtung der Zahlen birgt aber die Gefahr den Überblick zu verlieren. Der Aufbau eines gut funktionierenden Warenabsatzes, der Kontakt zu wichtigen Partnern und Partnerinnen müssen ebenso berücksichtigt werden wie eine gut funktionierende Infrastruktur oder die Fähigkeit Lebensmittel zu erzeugen. Alternative Business Modelle wie das Business Model Canvas oder das Lean Canvas helfen den Gesamtüberblick zu bekommen und fokussieren weniger auf Zahlen.
In dem Workshop werden die Teilnehmenden das klassische Businessmodell sowie das Business Model Canvas und das Lean Canvas kennen lernen und diese anhand praktischer Beispiele in Kleingruppen selber erproben. Sie lernen die Vorzüge der einzelnen Modelle kennen und können sich ein eigenes Bild davon machen.
Regionalwert AG als Chance für außerfamiliäre Hofübergabe & Existenzgründung in der Landwirtschaft - Christian Hiß
Die außerfamiliäre Betriebsnachfolge in der Landwirtschaft wird durch den unverhältnismäßig hohen Kapitalbedarf in der Landwirtschaft erschwert. Ein Arbeitsplatz in der Landwirtschaft bedarf statistisch einer Investitionssumme von ca. 400.000 Euro. In der historisch gewachsenen Tradition der innerfamiliären Vermögensübergabe, das heißt Vererbung, braucht das Geld nicht oder nur teilweise für die weichenden Erben aufgebracht werden.
Anders bei der außerfamiliären Hofübergabe. Wie kann das gehen, wenn das investierte Kapital kaum mehr amortisiert werden kann?
Fremdkapital ist eine Lösung; aber außerfamiliäre Existenzgründer haben selten genügend Eigenkapital zur Verfügung um den notwendigen Eigenanteil leisten zu können.
Die Regionalwert AG geht das Problem grundsätzlich auf dreierlei Arten an.
-> Mittels Regionalwert-Bürgeraktien wird Finanzkapital aus der Gesellschaft speziell zur Finanzierung von außerfamiliärer Hofnachfolge im ökologischen Landbau beschafft
-> Die Bürgeraktionäre sind, gebündelt durch das Unternehmen Regionalwert AG, Gesellschafter in den Betrieben und legen ihr Geld als Eigenkapital ein
-> Die Regionalwert AG investiert auch in die vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen, wie Handel und
Verarbeitung und gleicht damit die schwierige Rentabilität der Produktion aus
In dem Workshop wird das Konzept Regionalwert AG vorgestellt, diskutiert und Mitwirkungsmöglichkeiten betrachtet.